Der SANAD Fund for MSME stärkt durch Kredite Mikro-, Klein- und Mittelbetriebe (MKMU) im Nahen Osten und in Nordafrika. Die OeEB unterstützt den Fonds – mit Fokus auf von der Flüchtlingskrise stark betroffene Länder.

Mit Fremd- und Eigenkapital fördert SANAD den Aufbau von kleinen und mittleren Unternehmen. Dabei kooperiert der Fonds mit lokalen Mikrofinanzinstituten und Banken. Für die Firmeneigentümer und deren Familien eröffnet sich damit eine neue Zukunftsperspektive. Gleichzeitig werden Arbeitsplätze geschaffen: Viele der Betriebe stellen Mitarbeiter ein.

Ein Job, der ein stabiles Einkommen sichert,
ist ein Schlüssel, um der Armut zu entkommen.
Sabine Gaber und Michael Wancata
OeEB-Vorstände

Bereits 2015 brachte die OeEB 10 Millionen Euro in den Fonds ein. 2016 wurde das Engagement um 15 Millionen Euro  sowie 2020 um weitere 10 Millionen Euro aufgestockt. Dadurch wird die Vergabe von Krediten an MKMU in neun Ländern, von Marokko bis Jemen, ermöglicht.

2017 stellte die OeEB darüber hinaus aus Mitteln des Bundesministeriums für Finanzen (BMF) 420.000 Euro für die SANAD Development Facility bereit. Damit werden Maßnahmen in Jordanien und dem Libanon umgesetzt, die die entwicklungspolitischen Effekte der SANAD Investments verstärken. 

Neue Perspektiven

Hassan Khalifeh träumte lange davon, ein eigenes Geschäft zu führen. 2008 konnte er seinen Traum verwirklichen. Ein Kredit der Lebanese Association for development, Al Majmoua, ermöglichte es ihm, die nötigen Werkzeuge und Materialien zu kaufen, um ein Reifengeschäft zu eröffnen. 

Das Geschäft floriert und bietet Hassan und seiner Familie einen guten Lebensunterhalt. Hassan ist stolz, dass er aus den Einkünften das Haus seiner Familie renovieren konnte. Mithilfe weiterer Kredite konnte er die Produktivität und Rentabilität weiter steigern, sein Geschäft vergrößern und zwei Mitarbeiter einstellen. 

Hassan ist überzeugt, dass sein Geschäft weiter wachsen wird und plant bereits die Eröffnung eines zweiten Geschäfts. Während er in einem Geschäft weiterhin Reifen und Felgen verkaufen möchte, soll sich das zweite auf das Auswuchten von Reifen konzentrieren. 

Investition in die Zukunft

Fatima Kamel Metayrik finanzierte mithilfe von zwei Krediten ihr Universitätsstudium und begann nach Abschluss ihres Masters als Grafikdesignerin in einem renommierten Unternehmen zu arbeiten. Für Fatima, die schon immer Unternehmergeist und einen inneren Drang hatte, etwas Eigenes aufzubauen, war dies das geeignete Sprungbrett, um sich ihren Lebenstraum von einem eigenen Geschäft zu erfüllen. 

Al Majmoua ermöglichte es Fatima, ihren Traum zu verwirklichen. Nachdem sie bereits zwei Kredite erfolgreich zurückgezahlt hatte, stellte der Mikrofinanzierer ihr einen weiteren Kredit sowie Unterstützung und Beratung bereit. Gemeinsam mit einem Partner gründete Fatima ein Unternehmen, das dekorative Glasprodukte designt und produziert. Fatima führt das Geschäft neben ihrem Vollzeitjob; ihr Ziel ist es jedoch, ihr Geschäft zu ihrer Haupteinnahmequelle zu machen. Um dies zu erreichen, arbeitet Fatima daran, ihr Unternehmen auszubauen, seine Rentabilität zu erhöhen und ein eigenes Geschäft zum Verkauf ihrer Produkte zu eröffnen.  

Gut gewachsen

Nachdem Taher Al Mahshi von seinem Vater alles über die Herstellung von Bambus-Flechtmöbeln gelernt hatte, eröffnete er 2007 eine eigene Werkstatt. Aufgrund der großen Nachfrage konnte er sein Geschäft stetig erweitern und bis 2012 bereits zwei Mitarbeiter einstellen. Um die weiter wachsende Nachfrage decken zu können, nahm er bei FINCA Jordan – eine auf Privatunternehmen spezialisierte Mikrofinanzorganisation – einen Kredit auf. Damit konnte er die nötigen Rohstoffe und Materialien beschaffen und einen weiteren Mitarbeiter einstellen. 

Das Geschäft läuft gut, die Nachfrage wächst weiterhin und Taher ist zuversichtlich, dass sein Geschäft mittelfristig mindestens fünf Mitarbeiter beschäftigen wird. Taher erwägt, einen weiteren Kredit aufzunehmen, sobald der erste zurückgezahlt ist. Mit dem frischen Kapital plant er, seine Werkstatt in ein größeres Gebäude in einem wirtschaftlich aktiveren Gebiet zu verlegen.