Die OeEB und der private Kraftwerksbetreiber COHERSA versorgen fünf honduranische Dörfer rund um das Wasserkraftwerk La Vegona mit sauberem Strom.

Wasserkraftwerk La Vegona

San Pedro Sula gilt als wirtschaftliches Zentrum Honduras'. Ihren Strom bezieht die Großstadt hauptsächlich aus dem Kraftwerk am El Cajón­-Staudamm, 80 Kilometer südlich der Stadt, und dem kleineren privaten Wasserkraftwerk La Vegona, das wenige Kilometer flussabwärts des großen Damms liegt. Das 38,5-MW-Kraftwerk La Vegona, das vom honduranischen Unternehmen COHERSA betrieben wird, ging Anfang 2014 ans Netz und wurde unter anderem von der OeEB und IFC finanziert.

Kraftwerksanrainer ohne Strom

Mehrere Dörfer in der Umgebung des Kraftwerks profitierten vorerst nur indirekt von La Vegona. Der Bau brachte Straßen und für viele Bewohner Arbeitsplätze – doch keinen Strom. Dass es mittlerweile für mehr als 1.100 Bewohner der Dörfer Plan Grande, Aguas de la Reina, San Luis Calichito, Pozas de Aqua und La Bolsita Strom aus der Steckdose gibt, ist der OeEB und dem Kraftwerksbetreiber COHERSA zu verdanken. Im Rahmen der Advisory Programmes wurden Stromleitungen errichtet, seit November 2014 sind die fünf Dörfer nun an das landesweite Stromnetz angebunden.

Masten wurden teils mit Ochsen an ihren Bestimmungsort transportiert

Tierischer Einsatz

Die Leitung verläuft entlang der Straße, für Hausanschlüsse sind die Bewohner selbst verantwortlich. Öffentliche Gebäude wurden auf Kosten der Gemeinden angeschlossen. Am Abend gehen entlang der Straße die Lichter an, die an den Masten montiert wurden – ein wichtiger Beitrag zu mehr Sicherheit auf den zuvor stockdunklen Wegen. Technisch war die Umsetzung komplex. Die Leitung verläuft über steile Hänge, Masten wurden teils mit Ochsen an ihren Bestimmungsort transportiert.

Für die Menschen in den Dörfern bringt der Strom mehr als nur Licht, er eröffnet ihnen neue Chancen.
Sabine Gaber und Michael Wancata
OeEB-Vorstände

Brot und Bildung

Der Strom gibt den Einwohnern Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Bisher wurde mit dieselbetriebenen Generatoren gearbeitet – das ist nicht nur teuer, sondern auch schlecht für die Umwelt. Außerdem liefern Generatoren nicht durchgehend Strom. Die neue Leitung verbessert zum Beispiel die Möglichkeiten zur Fischkonservierung, zur Brot­- und Eisherstellung und zum Möbelbau und auch die Ausbildung der Kinder in den Schulen wird davon profitieren.