Die OeEB publiziert heute ihren jährlichen Impact Report. Darin berichtet die OeEB über die erzielten Entwicklungseffekte und ihren Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs). Für das Jahr 2023 fällt die Bilanz erneut sehr erfreulich aus. So erhielten durch die Zusammenarbeit mit der OeEB mehr als 370.000 Mikro-, Klein- und Mittelbetriebe (MKMU) Zugang zu Finanzierungen.
„In unserem Impact Report blicken wir auf das letzte Jahr der mit Jahresende 2023 abgelaufenen Strategieperiode zurück und zeigen den Beitrag unserer Projekte zu strategischen Zielen, etwa in den Bereichen Erneuerbare Energie, Finanzielle Inklusion, Klima und Gendergerechtigkeit. Die Ergebnisse sind auch heuer wieder ein Anlass zur Freude. 49 Prozent unserer Projekte trugen zu SDG 8 – menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum – bei. Ein Bereich, der uns besonders wichtig ist. Genauso können wir berichten, dass der Frauenanteil in den von der OeEB unterstützten Projekten bei 35 Prozent liegt. Ein Wert, der uns darin bestärkt, Gender Equality noch stärker in den Fokus unserer Arbeit zu stellen“, so OeEB-Vorstandsmitglied Sabine Gaber.
Die OeEB investiert im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen (BMF) in wirtschaftlich nachhaltige und entwicklungspolitisch sinnvolle Privatsektor-Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern. Neben Kreditfinanzierungen und Eigenkapitalbeteiligungen bietet die OeEB auch begleitende Technical Assistance Maßnahmen.
Perspektiven für über 400.000 Beschäftigte
„Mit Jahresende 2023 erreichte das Gesamtprojektportfolio der OeEB 1,7 Mrd. Euro. Das ist nicht nur ein neuer Rekordwert, sondern auch Bestätigung für den signifikanten Beitrag, den wir in Schwellen- und Entwicklungsländern leisten. In von der OeEB finanzierten Projekten und Unternehmen waren per Ende 2023 mehr als 400.000 Personen beschäftigt. Wir haben mit unseren Instrumenten einen Hebel in der Hand, der die Lebensrealität und -qualität zahlreicher Menschen verändern kann. Erreichte Entwicklungseffekte zu evaluieren, ist für uns ein wichtiger Parameter, um daraus künftige Handlungsstrategien abzuleiten“, erläutert Steffen Suhany, der im OeEB-Vorstand den Bereich der Marktfolge verantwortet.
Finanzielle Inklusion: Finanzierungslücke von 1 Billion USD für KMUs
Die finanzielle Inklusion derer, die noch keinen Zugang zu formellen Finanzdienstleistungen haben, ist eine große Herausforderung. Weltweit gesehen werden KMUs noch immer nicht genügend von Finanzinstitutionen serviciert. Insgesamt geht die Weltbank von einer Finanzierungslücke von rund 1 Billion USD aus, mit der formelle KMUs konfrontiert sind. Aus diesem Grund setzt die OeEB einen klaren Schwerpunkt in der Bereitstellung von Finanzierungen für MKMUs (Mikro-, Klein- und Mittelbetriebe). Mit diesem Instrument werden die ärmsten Bevölkerungsschichten am direktesten erreicht. Dieses Engagement entspricht auch den in SDG 1 – Keine Armut – formulierten Zielvorgaben.
In diesem Sinne stellte die OeEB 2023 z.B. der Bank of Maldives plc (BML) 5 Mio. USD im Rahmen einer Kreditfazilität in Höhe von 40 Mio. USD zur Verfügung. Die Mittel werden zur Finanzierung lokaler kleiner und mittlerer Unternehmen sowie Unternehmen im Tourismussektor auf den Malediven verwendet und fördern so lokales Unternehmertum und Beschäftigung.
Gender Equality: 138 Mio. EUR für wirtschaftliche Stärkung von Frauen
Die Förderung der Gleichstellung der Geschlechter ist eines der Kernziele der OeEB-Strategie. Die OeEB überprüft daher all ihre Projekte auf Geschlechterrelevanz und versucht, Gender-Vorzeigeprojekte zu identifizieren. Aus dem OeEB-Portfolio flossen im vergangenen Jahr somit insgesamt 138 Mio. EUR in Projekte zur wirtschaftlichen Stärkung von Frauen.
Mit dem Ziel, unmittelbar Frauen und ihre wirtschaftlichen Aktivitäten zu fördern, unterzeichnete die OeEB 2023 z.B. eine Kreditfazilität über 20 Mio. US-Dollar mit CreditAccess Grameen Limited, Indiens größter Mikrofinanzinstitution. Mit den Mitteln sollen Mikrokredite für einkommensschaffende Aktivitäten an Frauen aus armen und einkommensschwachen Haushalten finanziert werden. Darüber hinaus war die OeEB am Aufbau des weltweit größten Gender-Investmentfonds beteiligt und stellt als Ankerinvestorin 30 Mio. Euro für Unternehmen im Besitz oder unter der Leitung von Frauen in Entwicklungsländern bereit.
43 Prozent klimarelevante Projekte im OeEB-Gesamtportfolio
Klimaschutz ist nicht nur fest in der Strategie verankert, sondern klarer Teil des Selbstverständnisses der OeEB. Umso erfreulicher ist es, dass 2023 bereits 43 Prozent aller Projekte aus dem Portfolio als klimarelevant einzustufen sind. Allein mittels der direkten Investitionen innerhalb des Portfolios gelang es, über 570.000 Menschen mit nachhaltiger, sauberer Energie zu versorgen. Genauso wurden mehr als 7.400 GWh an Energie aus erneuerbaren Ressourcen im Rahmen der OeEB-Projekte gewonnen.
So beteiligte sich die OeEB 2023 etwa mit 4 Mio. US-Dollar an Alcazar Energy Partners II („AEP II“) und leistete damit einen Beitrag zur Förderung erneuerbarer Energien in Osteuropa, Nordafrika und Zentralasien. Der Fokus des Fonds liegt auf Investitionen im Bereich erneuerbare Energien, insbesondere Onshore-Wind- und Solar-PV-Projekte – Maßnahmen, die nicht nur den Zugang zu Strom verbessern, sondern auch Arbeitsplätze schaffen und CO2-Emissionen einsparen sollen.