11.06.2024

Der Global Gender-Smart Fund (GGSF) stellt verantwortungsvolle Finanzdienstleistungen für Frauen sowie für Unternehmen im Besitz oder unter der Leitung von Frauen bereit. Damit trägt der Fonds dazu bei, die 1,7 Billionen US-Dollar Finanzierungslücke für Unternehmerinnen in Entwicklungsländern zu schließen. Ziel ist es, Lebensbedingungen zu verbessern, Frauen in Führungspositionen zu fördern und das Geschlechtergleichgewicht in Finanzinstituten zu verbessern.

Der Global Gender-Smart Fund (GGSF) entstand durch Umgründung und Neustrukturierung der Microfinance Enhancement Facility (MEF), die 2009 – ursprünglich als Notfallinstrument für die globale Finanzkrise gedacht – gegründet wurde. Aufbauend auf der 15-jährigen Erfahrung von MEF in der Bereitstellung von Liquidität für den Mikrofinanzsektor in Entwicklungsländern, wurde mit dem GGSF eine neue Gender-fokussierte Strategie eingeführt.

Anlässlich des Übergangs des Fonds in sein neues Mandat erklärte Ruurd Brouwer, Vorstandsvorsitzender des Fonds: "Die Gründungsaktionäre des Fonds, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), die deutsche Entwicklungsbank KfW (sowohl als Treuhänder des BMZ, als auch mit eigenen Mitteln), die International Finance Corporation (IFC) und die Oesterreichische Entwicklungsbank (OeEB), waren maßgeblich an der Definition des neuen Wirkungsschwerpunkts des Fonds beteiligt. Der Verwaltungsrat freut sich darauf, den weltweit größten Gender-Lens-Investmentfonds zu beaufsichtigen und zu unterstützen, der die 1,7 Billionen USD große geschlechtsspezifische Kluft durch finanzielle Inklusion adressiert."

"Seit der Gründung des Fonds ist die Mikrofinanzbranche gereift und die Bemühungen um finanzielle Inklusion haben sich verlagert", sagte Tomasz Telma, Direktor und Global Head der Financial Institutions Group bei IFC. "Die neue Strategie des Fonds, sich auf geschlechtergerechte Finanzierungen zu konzentrieren und den Fokus über Mikrofinanzierung hinaus auch auf kleine Unternehmen auszuweiten, passt sich dem aktuellen Umfeld an und steht auch im Einklang mit den Prioritäten der IFC, einschließlich des Schwerpunkts auf Gender Finance, der das erneuerte Engagement der IFC stark unterstützt hat."

Die neue Strategie konzentriert sich auf die Stärkung der Bereitstellung geschlechtergerechter und verantwortungsvoller Finanzdienstleistungen mit Schwerpunkt auf unterversorgten Frauen sowie von Frauen geführten und in Entwicklungsländern ansässigen Unternehmen. Damit sollen die Lebensbedingungen verbessert, das Geschlechtergleichgewicht und die Reichweite erhöht und die Führungsrolle von Frauen gefördert werden.

Darüber hinaus zielt der Fonds darauf ab, die Gleichstellung der Geschlechter auf der Ebene der Finanzinstitute selbst zu verbessern: Einerseits durch Verbesserung des Geschlechtergleichgewichts auf Führungsebene, andererseits durch Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Frauen. Bei diesem dualen Ansatz zielt der Fonds darauf ab, auf den 2X-Kriterien aufzubauen, einem globalen Basisstandard für Gender Finance, und eine 2X-Zertifizierung für seine Investitionsnehmer anzustreben.

"Als einer der ersten Anteilseigner haben wir den Fonds wachsen und sich an die Realitäten des Marktes anpassen sehen. Die klare Absicht und Additionalität dieser gender-fokussierten Strategie hat die OeEB natürlich dazu veranlasst, ihr Engagement zu erneuern und damit die Bereitstellung wirkungsvoller Finanzierungen in den Regionen, in denen sie am dringendsten benötigt werden, weiterhin zu unterstützen", so Sabine Gaber, Mitglied des Vorstands der OeEB.

Um die neue Mission des Fonds zu unterstützen, wurde eine technische Hilfsfazilität eingerichtet, deren anfängliche Finanzierung vom größten Anteilseigner des Fonds, dem BMZ, bereitgestellt wird. Eine solche Fazilität wird die Zusammenarbeit mit Partnerfinanzinstituten in kritischen Verbesserungsbereichen fördern, die im Rahmen der Due Diligence identifiziert werden, und so die Finanzinstitute bei der Ausarbeitung und Umsetzung eines konkreten gender-intelligenten Aktionsplans unterstützen.

Dirk Meyer, Leiter der Abteilung Multilaterale Entwicklungspolitik, Transformation, Klima im BMZ, erklärte: "Deutschland ist weiterhin ein starker Befürworter von Impact Investment. Die überarbeitete Investitionsstrategie des GGSF sendet ein Signal an die Finanzmärkte, dass der Wille und die Möglichkeiten vorhanden sind, die Finanzierungslücke für Frauen und Unternehmerinnen in Schwellen- und Entwicklungsländern zu schließen. Die technische Hilfe ist ein wichtiger Schritt, um Partnerfinanzinstitutionen dabei zu unterstützen, ihre Genderperspektive zu stärken."

Stephanie Lindemann-Kohrs, Global Head of Equity and Funds bei der KfW Entwicklungsbank, betonte: "Wir sind sehr stolz auf die ehrgeizige Strategie, die mit einem sehr klaren Ziel umgesetzt wird: Auf einer starken Blended Finance Struktur aufzubauen, um die Finanzierungslücke, mit der Frauen in Entwicklungsmärkten konfrontiert sind, durch innovative Finanzierungslösungen zu schließen."

Der Fonds stieß auch auf großes Interesse aus dem privaten Sektor, insbesondere von M&G Investments, das vorrangige Schuldverschreibungen im Wert von 120 Millionen USD zur Unterstützung des Portfoliowachstums bereitgestellt hat.

Eoin O'Shaughnessy, Co-Head of Structured Credit Research bei M&G Investments, sagt: "Wir sind stolz, einer der größten Investoren des Global Gender-Smart Fund zu sein – ein einzigartiges und innovatives Instrument, das finanzielle Erträge mit sozialer Wirkung verbindet. Indem wir in Finanzinstitute investieren, die Frauen stärken und finanzielle Inklusion fördern, unterstützen wir die wirtschaftliche Entwicklung und Widerstandsfähigkeit einiger der ärmsten Gemeinden der Welt. Diese Investition zeigt auch, wie verschiedene Teile von M&G zusammenarbeiten können, um unseren Kunden Zugang zu einem vielfältigen und attraktiven Angebot an Möglichkeiten in verschiedenen Anlageklassen und Regionen zu bieten."

Die neue Strategie und Struktur trat am 1. Januar 2024 als GGSF in Kraft. Innpact Fund Management, der auf Impact Finance spezialisierte Alternative Investment Fund Manager (AIFM) in Luxemburg, fungiert als Fondsmanager und globaler Portfoliomanager. Innpact Fund Management ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Innpact S.A. Die Beschaffung, das Beziehungsmanagement und die Investitionsentscheidung werden von drei Portfoliomanagern durchgeführt, Incofin, responsAbility und Triple Jump, allesamt führende Impact-Investing-Spezialisten mit umfassender globaler Erfahrung. Die technische Unterstützung wird von einem globalen Konsortium bereitgestellt, das aus NIRAS A/S und Women's World Banking besteht. Beide sind Gender-Spezialisten mit umfassender Erfahrung in der Umsetzung von Projekten zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter.

Patrick Goodman, Gründungspartner von Innpact, bekräftigte: "Die großartige Zusammenarbeit der verschiedenen Parteien des Fonds – Anteilseigner, Investoren, Portfoliomanager, Dienstleister – ist eine beeindruckende Leistung und es ist inspirierend zu sehen, wie so großartige Branchenführer zusammenkommen, um ein gemeinsames, wirkungsvolles Ziel zu verfolgen. Wir erwarten, dass diese Entwicklung des Fonds dank der Vielzahl von Ländern und Finanzinstituten, in die der Fonds investiert, einen Wandel bei der Bewältigung von Gender-Problemen durch finanzielle Inklusion mit sich bringen wird. Die starke Blended Finance Struktur des Fonds, die Präferenz für Finanzierungen in lokaler Währung und die Unterstützung durch engagierte Entwicklungsfinanzierungsinstitute und Geber werden zusätzliche Finanzierungen aus dem privaten Sektor ermöglichen, sodass der Fonds wachsen und seine Wirkung auf Frauen in Entwicklungsmärkten steigern kann."