Die Oesterreichische Entwicklungsbank AG (OeEB) investiert im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen (BMF) in wirtschaftlich nachhaltige und entwicklungspolitisch sinnvolle Privatsektor-Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern. Im jährlich veröffentlichten OeEB Impact Report werden die damit erzielten Entwicklungseffekte und ihr Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) offengelegt. Neben Kreditfinanzierungen und Eigenkapitalbeteiligungen bietet die OeEB auch begleitende Technical Assistance Maßnahmen.
"In unserer Strategie legen wir den Fokus auf Finanzierungen und Beteiligungen in den Bereichen Erneuerbare Energie, Infrastruktur sowie finanzielle Inklusion und Förderung von Mikro-, Klein- und Mittelbetrieben. Die beiden Querschnittsmaterien Klimaschutz und Gender Equality werden dabei besonders berücksichtigt. Wie unser aktueller Impact Report zeigt, konnten wir in all diesen Bereichen einen signifikanten Beitrag leisten. Unser Gesamt-Portfolio hat mit 1,62 Mrd. Euro per Ende 2022 einen neuen Höchststand erreicht", erläutern die OeEB-Vorstände Sabine Gaber und Michael Wancata.
Kampf gegen den Klimawandel
Besonders das Engagement zur Bekämpfung der Klimakrise konnte weiter ausgebaut werden. Sabine Gaber: "41 % unseres Gesamtportfolios – mehr als 660 Mio. Euro – entfallen auf klimarelevante Projekte. Mit Ende 2022 konnten damit rund 3,8 Mio. Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden. Über 580.000 Menschen erhielten Zugang zu sauberer Energie und rund 7.400 Gigawatt-Stunden Strom wurden aus Erneuerbaren Energiequellen produziert." In Serbien etwa stellte die OeEB 26,6 Mio. Euro für die Errichtung des Windparks Krivaca bereit. Nach seiner Fertigstellung soll der 103,3-MW-Windpark jährlich 310 GWh Strom für 75.000 Haushalte erzeugen. Insgesamt wurden in von der OeEB finanzierten Projekte mehr als 4.000 MW an Stromerzeugungskapazitäten aus Erneuerbaren Energiequellen geschaffen.
Stärkung der lokalen Wirtschaft
Mikro-, Klein- und Mittelbetriebe sind das Rückgrat der Wirtschaft in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern, 70 % haben jedoch keinen Zugang zu Krediten. "Mit der Bereitstellung von Finanzierungen für lokale Banken oder Fonds tragen wir dazu bei, diese Lücke zu schließen, womit Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze geschaffen werden. 2022 haben damit rund 291.000 Mikro-, Klein- und Mittelbetriebe Zugang zu Krediten erhalten", betont Michael Wancata. In den von der OeEB mit Finanzierungen unterstützten Projekten und Unternehmen waren über 353.000 Menschen beschäftigt. Über die African-Austrian SME Investment Facility (AAIF+), welche die OeEB im Auftrag des BMF abwickelt, stellt die OeEB etwa eine Finanzierung für die Biotan Austria GmbH bereit. Biotan verarbeitet in Tansania Bio-Cashews von mehr als 1.000 Kleinbauern und beschäftigt dafür rund 300 Mitarbeiter. Durch die Errichtung einer neuen Fabrik soll die Jahresproduktion in den kommenden Jahren von 1.600 Tonnen auf 5.000 Tonnen erhöht werden.
Mobilisierung des privaten Sektors und Gender Equality
Aktuell schränken die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und die hohe Inflation den finanziellen Spielraum von Entwicklungs- und Schwellenländern zum Teil erheblich ein. Die Mobilisierung von Mitteln aus dem privaten Sektor ist somit wichtiger denn je. 2022 konnten rund 75 Mio. Euro mobilisiert werden. Ein weiterer wesentlicher Grundpfeiler für nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung ist die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Das Thema Gender Equality ist daher fest in der Unternehmensstrategie der OeEB verankert und wird bei allen Investitionen besonders berücksichtigt. Per Jahresende haben 127 Mio. Euro aus dem OeEB-Portfolio zur wirtschaftlichen Stärkung von Frauen beigetragen.
Erfahren Sie mehr über die Entwicklungseffekte des OeEB-Portfolios im OeEB Impact Report 2022.
In der Kurzversion finden Sie darüber hinaus die wesentlichsten Inhalte und Kennzahlen im PDF-Format.