22.03.2022

Wien, 22. März 2022 – Mit 222 Mio. Euro an neuen Krediten und Beteiligungen, die im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen (BMF) bereitgestellt wurden, erreichte das Gesamtportfolio der Oesterreichischen Entwicklungsbank AG (OeEB) mit Ende 2021 einen neuen Höchstwert von 1,47 Mrd. Euro. Mit einem Anteil von 80 % lag der Schwerpunkt des Neugeschäfts auf Finanzierungen für erneuerbare Energien, Klein- und Mittelbetriebe sowie Infrastruktur. 

Die Bekämpfung des Klimawandels hat auch angesichts der anhaltenden COVID-19 Pandemie nicht an Bedeutung verloren. Für den wirtschaftlichen Aufschwung wird auf nachhaltige, klimafreundliche Lösungen gesetzt. Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen wie der OeEB kommt in der Bereitstellung der dafür benötigten Mittel eine zentrale Rolle zu. Mit rund 54 Mio. Euro war die OeEB 2021 einmal mehr eine wichtige Beitragsleisterin zur internationalen Klimafinanzierung Österreichs. Zusätzlich investierte die OeEB 15 Mio. Euro in die Interact Climate Change Facility (ICCF), die zur Finanzierung klimafreundlicher Investitionen in Entwicklungsländern beiträgt. Weiters wurde mit dem auf Impact Investments spezialisierten nachhaltigen Schweizer Investmenthaus responsAbility ein Syndikatskredit in Höhe von 14 Mio. US-Dollar abgeschlossen. Die Finanzierung kommt dem österreichischen Pionierunternehmen Swimsol zugute, das schwimmende Solaranlagen sowie Aufdachanlagen für Inselstaaten entwickelt.

"Die Verbesserung des Zugangs zu sauberer, zuverlässiger und leistbarer Energie, die wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht und zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt, ist eines unserer strategischen Kernziele. Durch die Kooperation mit Partnern, die auf dasselbe Ziel hinarbeiten, können wir nicht nur die Effizienz, sondern auch die Wirkung unserer Investitionen steigern", sagt Sabine Gaber, Mitglied des Vorstandes der OeEB.

Starkes Engagement in Afrika und in den ärmsten Einwicklungsländern

Trotz der COVID-19-Pandemie konnte die OeEB ihr Geschäft in Afrika und den ärmsten Ländern der Welt (Least Developed Countries) aufrechterhalten und sich für den weiteren Ausbau rüsten. "Mehr als 30 % des Neugeschäftsvolumens 2021 haben wir auf dem afrikanischen Kontinent investiert", führt Vorstandsmitglied Michael Wancata aus.

Zur Unterstützung der Länder im Sub-Sahara-Raum hat die OeEB 2021 gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) eine erste 50-Mio.-Euro-Tranche aus einer 100 Mio. Euro umfassenden Kreditlinie bereitgestellt. Die OeEB wird die Kredite direkt oder über lokale Finanzinstitute an afrikanische Unternehmen weiterleiten. Nutznießer der Finanzierungsinitiative sind Unternehmen, die am stärksten von den wirtschaftlichen, gesundheitlichen und sozialen Problemen der COVID-19-Krise betroffen sind.

"Den Zugang zu Finanzmitteln für kleine und mittlere Unternehmen zu verbessern, ist seit vielen Jahren eines unserer Hauptziele. Gerade jetzt, angesichts der Klimakrise und der COVID-19-Pandemie, die KMUs besonders hart trifft, ist dieses Ziel noch wichtiger geworden. Die Kooperation mit der Europäischen Investitionsbank ermöglicht es uns, den Privatsektor und Unternehmen in ganz Afrika gezielt zu unterstützen, um auch weiterhin Investitionen und Arbeitsplätze zu sichern", so Michael Wancata.

Wirtschaftliche Stärkung von Frauen 

Neben der Bekämpfung des Klimawandels hat sich die OeEB in ihrer Strategie zum Ziel gesetzt, durch ihre Investitionen zur wirtschaftlichen Stärkung von Frauen in Entwicklungsländern beizutragen. Mit ihrem Beitritt zur 2X Challenge im Jahr 2021 unterstreicht die OeEB dieses Engagement. Ziel der globalen Initiative ist es, bis Ende 2022 15 Mrd. US-Dollar für 'gender-smarte' Investitionen zu mobilisieren, um Frauen als Unternehmerinnen, Führungskräfte, Arbeitnehmerinnen oder Konsumentinnen zu stärken und ihre wirtschaftliche Teilhabe zu fördern. 

"Frauen sind von mehreren Dimensionen der Armut, wie etwa Bildung, Einkommen oder Gesundheit, stärker betroffen als Männer. Die OeEB achtet daher bei all ihren Projekten auch auf Gender-Gerechtigkeit und will gezielt dazu beitragen, Frauen in Entwicklungsländern wirtschaftlich zu stärken. Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Armutsreduktion können nur gelingen, wenn wir Ungleichheiten reduzieren und die Hindernisse, die Frauen in der Teilnahme am Wirtschaftsleben einschränken, beseitigen", erklären die OeEB-Vorstände Sabine Gaber und Michael Wancata.

Ergebnisse auf einen Blick

Die OeEB hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss von 5 Mio. Euro (2020: 4,7 Mio. Euro) erwirtschaftet. Das Betriebsergebnis lag bei 7 Mio. Euro (2020: 6,4 Mio. Euro). Bei einem Neugeschäft von rund 222 Mio. Euro (Investitionsfinanzierungen und Beteiligungen) belief sich das Gesamtportfolio an Krediten und Beteiligungen mit Jahresende auf 1,47 Mrd. Euro. Für projektbegleitende Maßnahmen zur Verstärkung entwicklungspolitischer Effekte stellte die OeEB 0,65 Mio. Euro zur Verfügung. Diese Projekte wurden erneut zur Gänze aus eigenen Mitteln finanziert.