Der Kaukasus-Staat stärkt mit Hilfe der OeEB und Siemens Österreich sein Wasserkraftpotenzial und sichert gleichzeitig den Energieaustausch mit Europa.

Die sogenannte Rosenrevolution leitete zwar eine neue politische Ära in der ehemaligen Sowjetrepublik Georgien ein, wirtschaftlich hat das Land aber bis heute großen Nachholbedarf. Der bewaffnete Konflikt mit Russland im August 2008 und die globale Wirtschaftskrise trafen Georgien hart, ausländische Investoren wagten sich kaum mehr in das Land am Kaukasus.

Eine Voraussetzung für das Eintreffen neuer Investoren und dem Beginn eines wirtschaftlichen Booms ist das Schaffen eines stabilen Stromversorgungsnetzes. Das vorhandene ist mangelhaft und stößt bereits jetzt an die Grenzen der benötigten Kapazitäten. 2013 kann Georgien nun endlich einem wirtschaftlichen Meilenstein entgegensehen: In diesem Jahr wird das "Schwarzmeer-Energieverbund"-Projekt abgeschlossen sein und damit das mangelhafte georgische Stromversorgungsnetz der Vergangenheit angehören.

Georgien kann beginnen, sein enormes Wasserkraftpotenzial zu nutzen und Kraftwerke zu bauen, die schließlich saubere Energie ins Ausland liefern können. Das bringt die dringend benötigten Devisen und damit positive Entwicklung.
Sabine Gaber und Michael Wancata
OeEB-Vorstände

Anschluss an den Westen

Gemeinsam mit der European Bank for Reconstruction and Development (EBRD), der European Investment Bank (EIB) und der deutschen KfW finanziert die OeEB daher den Neu- und Umbau von Übertragungsleitungen und Umspannstationen in Georgien. Das Ergebnis wird eine "Energiebrücke" sein, die den Anschluss Georgiens und seines Netzes an die Türkei und damit an den Westen bringen wird. Das Gesamtinvestitionsvolumen dieses großen Infrastrukturprojekts beläuft sich auf 289 Millionen Euro. Der OeEB-Anteil beträgt 20 Millionen Euro.

Auftrag für heimisches Unternehmen

Errichtet werden die Anlagen unter anderem von Siemens Österreich. Das heimische Unternehmen errichtet in der Stadt Akhaltsikhe im Süden Georgiens an der türkischen Grenze ein neues Umspannwerk. Die bestehenden Schaltanlagen in Zestafoni und Gardabani werden modernisiert und erweitert. Außerdem liefert und installiert Siemens Österreich die Steuer- und Regelungstechnik, die Schutz- sowie die Kommunikationstechnik für diese Anlagen.